Eigentlich sollte die 60. Ordentliche Vertreterversammlung wie immer stattfinden. Doch dann kam die Corona Pandemie und mit ihr die von der Bundesregierung verhängte Kontaktsperre. Eine Situation, die auch Auswirkungen auf die anstehende Vertreterversammlung hatte. Nicht zuletzt standen viele rechtliche Fragen im Raum. „Wir waren sehr erleichtert, als der Gesetzgeber umgehend reagierte und die Grundlagen für eine schriftliche Durchführung von Vertreterversammlungen schuf. Dadurch blieben Genossenschaften hinsichtlich der Auszahlung der Dividenden für das abgelaufene Geschäftsjahr sowie der Geschäftsguthaben ausgeschiedener Mitglieder handlungsfähig“, sagt der Aufsichtsratsvorsitzende Rainer Küchen. Erleichtert sei man auch darüber gewesen, dass Mitglieder des Aufsichtsrates auch nach Ablauf der jeweiligen Amtszeit bis zur Bestellung eines Nachfolgers durch die nächste Vertreterversammlung im Amt bleiben können. „Dadurch waren wir nicht gezwungen, unter diesen schwierigen Bedingungen eine Aufsichtsratswahl durchzuführen“. Diese ist für Ende August geplant.
Die Vertreterversammlung dagegen fand bereits in schriftlicher Form am Donnerstag, 4. Juni, ohne die Anwesenheit der Vertreter statt. Diese erhielten per Post alle erforderlichen Unterlagen, sowie einen Abstimmungsbogen für die schriftliche Stimmabgabe; Letzterer lag vorschriftsgemäß am 3. Juni Vorstand und Aufsichtsrat vor. Besonders erfreulich war die hohe Beteiligung. Die Ergebnisse der Auswertung wurden schriftlich dokumentiert.
Lagebericht des Vorstands
„Der Schwerpunkt der Genossenschaft ist und bleibt die Vermietung des eigenen Wohnungsbestandes. Die kontinuierliche Instandhaltung und die umfangreichen Modernisierungen sichern langfristig die Attraktivität unserer Wohnungen. Ziel ist es, die Leerstände auf einem niedrigen Niveau zu halten und die Mieter durch ein zeitgemäßes Wohnumfeld langfristig an die Genossenschaft zu binden“, schreibt der Vorstand in seinem Lagebericht.
Insgesamt 6 Millionen Euro hat die Genossenschaft in die Erneuerung, Sanierung und Instandsetzung ihres Wohnungsbestands investiert. Gleichzeitig fiel im Geschäftsjahr der Startschuss für den Bau von zwei Mehrfamilienhäusern im Tauwerkquartier, die im April 2020 planmäßig ihrer Bestimmung übergeben werden konnten. Darüber hinaus wurden an zwei Standorten 21 Garagen neu aufgestellt. Die Neubauinvestitionen beliefen sich auf rund 3,4 Millionen Euro.
Vorstand einstimmig entlastet
Positiv fiel der Bericht des Aufsichtsrates aus und er empfahl der Vertreterversammlung, den Jahresabschluss 2019 zu genehmigen. Auch der unabhängige Abschlussprüfer vom DHV Genossenschaftlichen Prüfungsverband für Dienstleistung, Immobilien und Handel, der die Ordnungsmäßig- keit des Jahresabschlusses und des Lageberichts feststellen konnte, hatte nichts zu beanstanden. Somit erteilten die Vertreter Vorstand und Aufsichtsrat einstimmig Entlastung.
Satzungsänderungen angenommen
Einstimmig angenommen wurde eine Änderung über die Höhe der genossenschaftlichen Anteile. Danach beschränkt sich die Höchstzahl der Anteile, mit denen sich ein Mitglied beteiligen kann auf 100 (vorher 500).
Allerdings: Vererbte Anteile werden bei der Ermittlung der Höchstzahl nicht berücksichtigt. (Interessierte können die aktualisierte Satzung auf der Homepage der GEWOSIE unter www. gewosie.de nachlesen.)
Mit großer Mehrheit wurde von der Vertreterversammlung die Änderung in der Dividendenausschüttung für das Geschäftsjahr 2020 angenommen. Danach erhält der 1. Anteil 2 Prozent Dividende, alle weiteren 1 Prozent.